Broschuere 50 Jahre Gesamtstadt Ettenheim 210x280 RZ-Flipbook kl - Flipbook - Seite 74
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ie Wurzeln Ettenheimmünsters reichen
weit zurück. Die Gründung geht in die
Zeit des heiligen Landelin zurück, der
nach der Legende aus Irland stammte und sich als
Einsiedler und Missionar zwischen Münchweier und
Ettenheim aufhielt.
Man sagte, in der Nähe Landelins würden Jagdhunde zahm und unfähig zu jagen. Weil man das für Zauberei hielt, soll er von einem Jäger erschlagen worden
sein. Aus dem blutgetränkten Boden seien daraufhin
fünf Quellen entsprungen, deren Wasser bald als Wunder wirkend galt. Die Verehrung des Heiligen soll schon
kurz nach Landelins Märtyrertod begonnen haben.
Um 734 gründete Bischof Etto eine Abtei, die über
ein Jahrtausend lang das geistliche und kulturelle Leben
in der Gegend bestimmte und im Barock ihre Blütezeit
hatte. Erst mit der Säkularisation 1803 endete die Zeit
der Benediktiner, deren Spuren jedoch noch immer
sichtbar sind. Auf dem Gelände des ehemaligen Klos50 JAHRE
EINE STADT
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ters entstand mit Landelins Garten unter der Regie und
dem tatkräftigen Einsatz von Familie Treiber und weiteren Ehrenamtlichen aus Ettenheimmünster eine idyllische
Gartenanlage, welche auch vielfach für Veranstaltungen
genutzt wird. Die Stadt Ettenheim baute hierfür die
Räumlichkeiten und unterstützt das Projekt. Es ist ein Ort
der Begegnung für Groß und Klein entstanden.
BAROCKKIRCHE ST. LANDELIN
Mitten in Ettenheimmünster erhebt sich die eindrucksvolle Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Landelin.
Zwischen 1687 und 1699 unter Abt Maurus Geiger errichtet, prägt sie bis heute das Ortsbild und ist geistiges
wie kulturelles Zentrum des Dorfes. Ihr Inneres überrascht mit einer reichen Ausstattung: Das Hochaltargemälde und die prachtvollen Deckenfresken stammen von Anton Morath, der die Legende des heiligen
Landelin in leuchtenden Farben festhielt. Der Bildhauer
Egidius Butsch schuf den plastischen Schmuck, die
Seitenaltäre und kunstvoll gearbeiteten Beichtstühle.