Broschuere 50 Jahre Gesamtstadt Ettenheim 210x280 RZ-Flipbook kl - Flipbook - Seite 65
„EINER VON UNS“
Die Bilderbuchkarriere nahm ihren Lauf: Landtagsabgeordneter, Staatssekretär, Kultusminister und Minister
im Staatsministerium. Das politische Amt bedeutete für
Rau häufig eine Sieben-Tage-Woche und lange Fahrtstrecken zum Landtag oder auch nach Berlin. Rückblickend beschreibt er diese Jahre als Zeit mit großer Verantwortung, die er gerne wahrgenommen habe. „Ich wollte
mich immer weiterentwickeln, mein Leben ist nie in Routine erstickt“, sagt der zweifache Vater und Großvater.
Helmut Rau ist seit vielen Jahren in Ettenheim verwurzelt. Nachdem er 1992 in den Landtag von BadenWürttemberg gewählt worden war, entschied er sich
1996 bewusst, seinen Wohnsitz vom Kaiserstuhl in seinen Wahlkreis zu verlegen. Die
Entscheidung für Ettenheim und
insbesondere den Stadtteil Altdorf fiel auch aufgrund persönlicher Verbindungen – zu Wolfgang
Schwab, sehr guter Freund und
kommunalpolitische Größe, und zu
Ortsvorsteher Hans Hug. Dieser
stellte lediglich eine Bedingung:
Rau musste Mitglied im Fußballverein werden. Inzwischen ist er
Ehrenmitglied des FSV Altdorf.
„Mein
Leben ist nie
in Routine
erstickt.“
Aufgewachsen im Schwäbischen wollte Helmut Rau ursprünglich Forstmeister werden, wie sein
HELMUT RAU
Vater. Auch der Großvater prägte ihn: „Mein Großvater hat sich
durchkämpfen müssen, ist für seine politische
Überzeugung eingestanden und hat als Gewerkschafter und USPD-Mitglied sogar riskiert, ins Gefängnis zu kommen“, zollt er ihm Respekt. Er selbst
hat eine andere politische Heimat gefunden und
trat mit 17 Jahren in die CDU ein.
Sein Weg führte Helmut Rau
nicht in den Forst, sondern an
die Universitäten Bonn und Freiburg, wo er Anglistik und Politische Wissenschaften studierte. Nach dem Studium wurde
er von Erwin Teufel als Leiter
mit dem Aufbau des neuen
Bildungswerks der KonradAdenauer-Stiftung betraut.
„Das hat mich ungeheuer
beflügelt“, so Rau. Teufel
sei ein wichtiger Förderer
für ihn gewesen. Auf dessen Anfrage hin übernahm
er 1988 die Geschäftsführung
der CDU Südbaden.
Dabei war er immer für die Menschen ansprechbar, offen, authentisch und nahm sich am Wochenende Zeit für den Besuch örtlicher
Veranstaltungen. Als Minister bot
er weiterhin Sprechstunden in
seinem Lahrer Wahlkreisbüro an
und nahm sich die Zeit für die Bürgerinnen und Bürger.
Wichtig ist Helmut Rau noch
zu betonen, welche positive Entwicklung Ettenheim und die Ortschaften in den zurückliegenden
Jahren genommen haben. Mit einem weitsichtigen, zukunftsorientierten Bürgermeister und in der
Gemeinschaft der Stadtteile wurde viel geschafft, was selbstständige Ortschaften nicht hätten leisten können.
HELMUT RAU
DER MINISTER, DER NIE DEN
KONTAKT VERLOR
Unvergessen bleibt ihm der Empfang
zu seinem 60. Geburtstag im Ettenheimer
Bürgersaal, als gleich drei amtierende und
ehemalige Ministerpräsidenten – Erwin
Teufel, Günther Oettinger und Stefan
Mappus – ihm persönlich gratulierten. Ein Zeichen des Respekts für
einen Politiker, der nie die Bodenhaftung verloren hat.
HELMUT RAU
1992–2016 Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg
2001–2005 politischer Staatssekretär im Kultusministerium
● 2005–2010 Kultusminister
● 2010–2011 Minister im Staatsministerium Baden-Württemberg
● u. a. 2001–2014 Präsident des Bundes Deutscher Blasmusikverbände
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der
65
50 JAHRE
EINE STADT