Broschuere 50 Jahre Gesamtstadt Ettenheim 210x280 RZ-Flipbook kl - Flipbook - Seite 23
GISELA HUMMEL
1994–1999 Gemeinderätin
Mitbegründerin und 12 Jahre Zunftmeisterin der
Narrenzunft Wälle-Bängel Ettenheimmünster
● Mitgründerin und Vorstandsmitglied MuettersprochGsellschaft „Rund um de Kahleberg“
● 40 Jahre Mitglied im Kirchenchor Ettenheimmünster
● 55 Jahre Mitglied im Sportverein Ettenheimweiler
●
Schulbus abgeholt und zur Schule nach Münchweier
gefahren. Vor der Eingemeindung mussten sie immer
vom Hintertal ins Untertal von Ettenheimmünster zu Fuß
laufen.
●
Zwischen Ettenheimmünster und Ettenheimweiler war das Verhältnis immer gut. Ich war 40 Jahre im
katholischen Kirchchor in Ettenheimmünster und gehe
auch heute noch zum Altennachmittag ins Münstertal.
Außerdem bin ich schon 55
Jahre Mitglied im Sportverein Ettenheimweiler. Sehr am
Herz liegt mir noch heute die
Fasent, denn ich war Gründerin und Vorsitzende der
Wälle-Bängel in Ettenheimmünster. Heute finde ich es
so schön, wie die Vereine aus
den Ortschaften sich gegenseitig unterstützen und
aushelfen, z. B. beim
Dämmerschoppen
des Musikvereins.
Das ist richtig und
gut so.
„Bei Hochwasser
mussten wir oft mitten
in der Nacht die Mehlund Getreidesäcke
schnell in Sicherheit
bringen.“
ZEITZEUGEN BERICHTEN
Gemeinsam mit meinem Mann kam ich 1988 nach
„Wieler“, gebürtig bin ich aus Broggingen. Wir sind von
Ettenheimmünster auf die Jungviehweide gezogen,
nachdem mein Mann als Müller
die Hummelmühle an den ältesten Sohn übergeben hatte.
Das Haus wurde ursprünglich
von der Landsiedlung errichtet, nachdem die Viehweide
nicht mehr genutzt wurde. Früher wurden die jungen Rinder
beim Viehmarktplatz in Ettenheim zusammengetrieben und
kamen dann auf die Jungviehweide nach Ettenheimweiler,
wo sie den Sommer verbrachten. Ein Kuhhirte aus Ettenheimweiler hat die Kühe dort immer
gehütet und auf sie aufgepasst.
Ich erinnere mich noch aus meiner Kindheit, dass die
Bauern am Sonntag immer auf die Viehweide gekommen sind, um nach ihren Tieren zu schauen. Unter einem
großen Nussbaum haben sie dann zusammen ein Bier
getrunken. Später war hier dann bis 1977 die Stutenmilchfarm von Dr. Rudolf Storch angesiedelt.
Besonders in Erinnerung sind mir die Hochwasser
in Ettenheimmünster geblieben. Wir hatten in der Mühle einen straßenebenen Eingang und bei Hochwasser
mussten wir oft mitten in der Nacht die Mehl- und Getreidesäcke schnell mit dem Fahrstuhl in den zweiten
Stock vor dem Wasser in Sicherheit bringen. Durch den
Hochwasserschutz hat sich da viel für die Menschen in
Ettenheimmünster verbessert.
Zu uns haben die Leute immer gesagt: „Macht doch
einen Kiosk hier her, damit man nach einer Wanderung
oder einem Ausflug auf die Viehweide wie früher etwas
trinken kann.“ Unser Sohn Klaus hat dann die Scheune
in Eigenregie umgebaut und im Jahr 2008 die Hummelstrauße eröffnet.
An die Zeit der Eingemeindung erinnere ich mich
gut, denn wir haben damals in Ettenheimmünster gewohnt. Im Dorf hat man dann gesagt, dass es ja nicht
sein kann, dass Münchweier zu Ettenheim kommt und
die Münstertäler alleine bleiben. Für uns brachte der
Zusammenschluss mit Ettenheim ganz praktische Erleichterungen mit sich, denn die Kinder wurden mit dem
50 JAHRE
EINE STADT